Bau des Baudocks

 

Zu Beginn des Bauvorhabens wurden auf der entstehenden Grossbaustelle, Gleisanlagen von 600 mm und 900 mm Spurweite verlegt, die einen Anschluss zur eigenen Werftgleisanlage hatten. Sie sollten zur Verteilung der Baustoffe zu den Umschlag- und Lagerplätzen und dem Abtransport von Erdmaterial dienen. Zusätzlich wurden an der Weserseite 3 Lade- und Löschpiere eingerichtet, um den An- und Abtransport von Baustoffen und Aushub über den Wasserweg zu beschleunigen. Weitere Kaianlagen waren auf der Seite des Industriehafens errichtet worden.

Zusammen mit der AG Weser übernahm die Kriegsmarine die Bauaufsicht. Die Firmen Agatz & Bock, Hermann Möller, Reinische Hoch & Tief AG und Stehmeyer & Bischoff waren für das Errichten der Baustelle mit allen Einrichtungen und Maschinen und der Bauausführung zuständig.

Das Baudock musste auf stabilem Untergrund errichtet werden. Mit Hilfe von Eimerkettenbaggern, die auf Schienen standen, wurde die Baugrube ausgehoben um auf eine Tiefe von 15 m zu kommen. Immense Mengen an Sand und Erde mussten mit Kipploren, die an und in der Baugruberube zu je 8-10 Loren bereitstanden und von Greifbaggern befüllt wurden, abtransportiert werden. Für Nacharbeiten verwendete man dampfbetriebene Greifbagger.

Für die Formgebung der Fundamentsohle waren umfangreiche Schachtarbeiten notwendig, die sich nur mit der Hand bewerkstelligen ließen. Auf dieser Weise wurden ca. 621.000 Kubikmeter an Erdmaterial abgeführt. Das sich in der Baugrube ansammelnde Grundwasser musste ständig abgepumpt werden. Das Baudock hatte bis zu seiner teilweisen Fertigstellung keinen Zugang zur Weser.

Nach Beendigung der Aushubarbeiten begann man in der ersten Ausbaustufe die 4 m dicke Betonsohle zu gießen. In der zweiten Ausbaustufe sollten Seitenwände errichtet werden. Man verwendete Schalungswände aus Stahl die von der Firma Luchterhand, die Erfahrungen im Massenbetonbau hatten, gebaut wurden. Die Schalungswände standen sich parallel gegenüber und waren oben mit Querträgern verbunden. Sie wurden so konstruiert, dass man diese Schalungswände, die auf Schienen standen, nach dem Gieß- und Trocknungsvorgang zur nächsten Blockeinheit verfahren konnte.

In der dritten Ausbaustufe wurden hinter den Seitenwänden stielartige Betonfundamente gegossen, die später das Fundament der äusseren Kranbahn stützen sollte. In der vierten und letzten Ausbaustufe Ende 1942 sollte das fertigstellen der Schleusenkammer erfolgen. Während dieser letzten Baumassnahme wurde der gesamte Bau des Trockendocks vorzeitig durch den Mangel an Baumaterial und der Kriegslage beendet. Das Baudock war zu jener Zeit zu ca. 95% fertiggestellt worden.