Luftschutzbunker 50

 

Während des Krieges wurden mehrere Luftschutzbunker auf dem Werftgelände der AG Weser errichtet, um die Arbeiter vor den tödlichen Bombenangriffen zu schützen. Auch das Bauvorhaben "Hornisse" war den Alliierten schon Anfang 1944 bekannt. Die Marineplanung entschied sich ebenfalls, auf der baldigen Bunkerbaustelle einen Luftschutzbunker zu errichten, der aber noch eine andere Funktion haben sollte und zwar als Versorgungskraftwerk für den U-Boot-Bunker "Hornisse", da sich im Dock selbst kein weiterer Platz anbot.

Der Bau des Luftschutzbunkers wurde zusammen mit der Einrichtung der Bunkerbaustelle ab Januar 1944 durchgeführt. Verbunden durch einen Tunnelgang, der auch als Versorgungskanal vorgesehen war, konnte man von Bunker zu Bunker gelangen. Dieser war durch eine 80 cm dicke Zerschellerplatte geschützt.

Möglicherweise handelt es sich bei diesem Exemplar um einen Luftschutzbunker des Typs 1400. Eine Aufschrift auf dem Bunker trägt die Bezeichnung "Bunker 50", was aber vermutlich eine interne Bezeichnung der Werft selbst war. Aufzeichnungen zufolge handelt es sich um das 50. Gebäude der Werft.

Der Luftschutzbunker selbst war 22,7 m lang und hatte eine Breite von 32,4 m. Die Höhe betrug 13,5 m. Im Keller sollte die Stromversorgung und zwei Dieselmaschinen untergebracht werden. Eine Anlage zur Prduktion von Sauerstoff und Azetylen, die ebenfalls dort geplant war, wurde in den U-Boot-Bunker "Hornisse" verlegt. Die anderen 3 Stockwerke waren als Mannschafts- und Schutzräume vorgesehen. Die Bunkerdecke hatte eine Stärke von 2,8 m. Die Deckenstärke im inneren lag zwischen 30 cm und 80 cm.

Das perfide an dieser Geschichte war, dass es nur dem Firmenpersonal und den französischen Arbeitern erlaubt war, den Bunker bei Alarm aufzusuchen. Die Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge mußten sich bei Luftangriffen in Unterständen oder im noch nicht fertiggestellten U-Bunker Schutz suchen.