Baudockplanung

 

Während der NS-Zeit wurde die AG Weser Werft in Bremen in die Aufrüstung der Kriegsmarine mit einbezogen. Die Werft erhielt im Mai 1939 den Auftrag für den Bau von zwei Schlachtschiffen der H-Klasse. Das Schlachtschiff "J" und "N" mit einer Einsatzverdrängung von jeweils 56,000 t. Am 01. September 1939 erfolgte die Kiellegung des Schlachtschiffes "J". Die Arbeiten wurden jedoch schon am 30. September wieder beendet. Das Schlachtschiff "N" wurde nicht mehr auf Kiel gelegt, da die Werftkapazitäten inzwischen für den Bau von U-Booten für den Handelskrieg im Atlantik benötigt wurden.

Bereits im Jahre 1936 dachte die Werftleitung darüber nach, wegen der hohen Auslastung die Werftkapazität durch zwei Trockendocks zu erweitern. Anträge auf finanzielle Unterstützung gingen bei der Verkehrsbehörde und dem Bremer Senat ein, doch diese verwiesen zunächst auf die Kriegsmarine. Im April 1938 teilte AG Weser Werftdirektor Stapelfeldt der Weftleitung mit, dass die Kriegsmarine die Kosten für den Bau der Trockendocks übernehme, da sie ja seit 1935 Hauptauftraggeber für alle Millitärschiffsneubauten war.

Planungen zufolge sollten auf der erworbenen Landzunge, die heute als "Kap Horn Hafen" bekannt ist, zwei Trockendocks errichtet werden. Aber infolge kriegsbedingter Einschränkungen und den zunehmenden Mangel an Baustoffen, beschränkte man das Bauvorhaben auf nur ein Trockendock. Den Planungen zufolge sollte das neue Baudock eine Länge von 370 m und eine Breite von 65 m haben. Wegen der schlechten Bodenbeschaffenheit musste eine 4 m dicke Docksohle auf einem Tonuntergrund in 15 m Tiefe gegründet werden.

Die Seitenwände sollten einzeln und getrennt durch Dehnungsfugen in Blockbauweise in einem Giesverahren aus Stahlbeton erstellt werden. Ausgestattet mit einen durchgängigen Schacht, sollten dort die Lüftungs- und Versorgungsleitungen durchlaufen. Die Seitenwände haben die Form eines Dreieckes. Sie sind 11 m hoch und an der Oberkante 3 m und auf der Docksole 6 m breit. Auf den Blöcken waren Einlassungen für die spätere Kranbahn vorgesehen.

Die Docksole sollten zuzüglich mit 42 festen Pallen ausgestattet werden. Eine Palle ist ein ungefähr 1 m bis 1,5 m hoher und 1,5 m breiter und 0,5 m dicker Holz- oder Betonblock. Diese sind am Dockboden in einen Winkeleisenrahmen gesetzt und fest mit dem Dock verbunden. Auf diesen Pallen wird ein Schiffsneubau auf Kiel gelegt und gebaut. Das Schleusentor mit einer Breite von 6 m und einer Länge von 80 m sollte auf der AG Weser gebaut werden. Für den späteren Werftbetrieb am Dock sollten weitere Schiffbauwerkstätten und 4 Portalkrane errichtet werden. Die Vorbereitungen für den Bau des Trockendocks sollten im Januar 1938 erfolgen.