Bauplanung und Bunkerbau

 

Im Sommer 1943 begann man die U-Boot-Bunker für die Werften zu planen, die für den langfristigen und serienmässigen Bau der U-Boot-Sektionen und U-Boote ausgelegt war. In dieser Konzeption ist für die AG Weser zunächst der U-Boot-Bunker "Weser I" geplant worden. Hierfür beabsichtigte man im Industriehafen das Becken von Hafen-F. Die Anlage sollte rund 160 m lang und 110 m breit werden und über sechs geschützte Liegeplätze verfügen. Weiterführende Planungen sahen einen zweiten Bauabschnitt vor, indem Trockenbauplätze mit 8 bzw. 16 Helgen für die geschützte Fertigung eingerichtet werden sollten.

Nach Abstimmungen mit der Organisation Todt und der Marinebaudirektion entschied man sich im Sommer 1944, das zu 95 % fertige Baudock der AG Weser zu nutzen und es zu verbunkern. Verschiedene Entwürfe wurden ausgearbeitet.

Letztlich entschied man sich für den Entwurf eines 4 teiligen Bunkers. Dieser soll nicht nur die Sektionen vorfertigen und ausrüsten, sondern auch die vom Einsatz beschädigten U-Boote wieder instandsetzen und mit Munition versorgen.

Das Projekt "Weser I" wurde anschliessend in "Hornisse" unbenannt. Der 370 m lange und 65 m breite U-Boot-Bunker "Hornisse" sollte aus 4 Abschnitten bestehen. Im ersten Abschnitt sollte eine zweigeschossige Werkstatt entstehen. Dort sollten untergebracht werden: Schiffbauwerkstätten, Werkzeugschmiede, Tischlerei, Schlosserei. Ein weiterer Bunkerbau sollte zur Produktion von Azetylen und Sauerstoff, sowie der Stromversorgung entstehen.

Im zweiten Abschnitt sollte die Produktion der U-Boot-Sektionen 3, 5 und 6 auf zwei Taktstraßen erfolgen. Durch die Tiefe bis zur Docksole, mußte an den Anlieferungsstellen des Bunkers eine Deckenerhöhung eingeplant werden, damit die Hubfreiheit für die Deckenkrananlagen gegeben war. Für den Transport der fertigen Sektionen aus dem Bunker, war eine durchgängige Deckenkrananlage vorgesehen, die mit einer weiteren Krananlage zum Verladen der Sektionen auf Slipwagen verbunden war.

Die Sektionen sollten dann anschließend per Slipwagen zu einer unweit des Bunkers gelegenen Verladeeinheit an der Weserseite transportiert werden, wo diese auf Binnenschiffe und Schuten verladen werden sollten.

Auf diese Weise sollten jeden Monat ca. 42 U-Boot-Sektionen produziert werden. Die Sektionen 1, 2, 4, 7 und 8 sollten im U-Boot-Bunker "Wespe" und "Fink" produziert werden.

Im dritten Abschnitt sollte der Reparaturbereich entstehen. Dort sollten die beschädigten U-Boote gewartet und ggf. modernisiert werden. Um in die Reparaturabteilung zu kommen, sollten die U-Boote zunächst die Schleuse zwischen Abschnitt 3 und 4 passieren.

Der Schleusendock im Abschnitt 4 sollte jeweils durch ein Schleusentor und ein Schutztor gegen Bomben geschützt werden. Auch im vierten Abschnitt hätten Wartungsarbeiten an U-Boote durchgeführt werden können.

Bei der Fertigung der Bunkerdecke war es notwendig, eine zusätzliche Stützwand längs des Bunkers einzuziehen, um die Bunkerdecke zu stabilisieren. So entsanden zwei Kammern im Bunkerinneren.

Im Frühjahr 1944 lagerten noch zahlreiche schwere Druckluft-Senkkästen im Dock, die während der Bauphase gefertigt worden waren. Mit Beton aufgefüllt und mit Druckluftpressen angehoben, verwendete man sie nun als Mittelwandpfeiler.

Auf den Seiten- und Mittelwandpfeilern erfolgte dann der Bau der 4,5 m dicken Bunkerdecke durch Spannbeton-Deckenträgerbauweise. Diese Spannbetonträger hatten eine Länge von ca. 35 m und wogen ca. 40 t. Diese wurden auf einer Fertigungsanlage im Industriehafen, etwa 200 m entfernt hergestellt.

Diese Fertigungsanlage stellte unteranderem auch die Spannbetonträger für den U-Boot-Bunker "Valentin" her. Zusätzlich wurden zwischen den Spannbetonträgern, Doppel T-Profile eingebaut, um der Deckenkonstruktion mehr Halt zu geben.

Im letzen Bauabschnitt sollte dann eine 1,5 m dicke Betonschicht mit einer massiven Eisenbewehrung erfolgen, sodass eine Deckenstärke von 7 m erreicht werden sollte. Dieses geschar ab August 1944.